Die biblischen Maße oder die Metrologie der israelitischen Gesellschaft und ihr kultureller Hintergrund
An unsere geehrten Leser: Die Autoren halten sich bewusst von jeder religiösen Sichtweise fern. Wir bitten Sie, falls Sie religiöse Empfindungen hegen, zu verstehen, dass unser Kollektiv in keiner Weise die Absicht hat, Ihre orthodoxen Gefühle zu verletzen.
Wir können eine Kultur wie das Königreich der David-Dynastie nicht unerwähnt lassen, angesichts ihres enormen Einflusses (insbesondere in religiöser Hinsicht) auf die spätere Entwicklung der westlichen Zivilisation.
Die meisten unserer Leser kennen die Evangelien, die von den Ereignissen in der Zeit des Niedergangs des Königreichs Juda berichten.
Die Quelle, die in diesen Erzählungen häufig zitiert wird, ist die Bibel selbst; jedoch können diese beiden Quellen nicht als archäologische Beweise herangezogen werden — sowohl wegen ihres sakralen Charakters und aus Respekt gegenüber religiösen Gruppen (wir hoffen, dass wir alle in diesem Zusammenhang die Menschenrechte achten) — als auch, weil sie den archäologischen Standards nicht entsprechen.
Doch als Ausgangspunkt unserer Reise in den prähistorischen Staat Israel und seine kulturbedingte Struktur, auf die sich die Maße und ihre Standardisierung stützen, kann uns niemand hindern, diesen Weg zu gehen.
Bevor die Welt geboren wurde – oder die Gründung des Königreichs Juda
In diesem Abschnitt betrachten wir kurz die Bedingungen und Belege, die zur Entstehung des Königreichs führten.
Einführung in die Epoche, erste Siedlungen, regionale kulturelle Kartierung
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Es war am Anfang bei Gott. Durch es ist alles entstanden, und ohne es entstand nichts, was entstanden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
In wissenschaftlichen Begriffen, wie wir wissen, ist jede Zivilisation immer anthropozentrisch. Logischerweise steht der Mensch als der verändernde Faktor hinter allem, was uns umgibt und aus der Natur stammt — ganz zu schweigen von allem, was künstlicher Natur ist.
Um also die Ursprünge sozialer Strukturen zu verstehen, müssen wir die Beweise aus der Zeit untersuchen, die unmittelbar vor ihrem Erscheinen liegt. Dieser Ansatz lässt sich auf die berühmte vorstaatliche Phase des Königreichs Juda anwenden, die wir hier rekonstruieren werden.
Vor der Gründung des Königreichs Juda war die Region von verschiedenen kanaanäischen Stämmen bewohnt. Archäologische Funde zeigen, dass diese kanaanäischen Gemeinschaften Urbanisierung, Landwirtschaft und Handel betrieben. Zum Beispiel hat die Fundstätte Tel Dan im nördlichen Teil des antiken Israels Beweise für kanaanäische Besiedlung geliefert, darunter Stadttore und Befestigungen aus der mittleren Bronzezeit (ca. 2000–1550 v. Chr.). Diese Entwicklungen legten den Grundstein für das Entstehen der israelitischen Kultur in der Region.
In der späten Bronzezeit (ca. 1550–1200 v. Chr.) begannen die kanaanäischen Stadtstaaten zu verfallen, möglicherweise infolge von Invasionen und inneren Unruhen. In dieser Zeit kam es zu einer allmählichen Einwanderung und Ansiedlung von Gruppen, die als Israeliten identifiziert wurden. Archäologische Belege aus Fundorten wie Khirbet Qeiyafa und Khirbet al-Ra'i deuten darauf hin, dass diese frühen israelitischen Siedlungen durch befestigte Strukturen und charakteristische Keramikstile geprägt waren, was auf eine Entwicklung hin zu zentralisierter Organisation und Staatsbildung hinweist.
- Als Beweis für die frühe Phase dieses Zeitraums betrachten wir drei Hauptfundorte, die bis heute sorgfältig untersucht wurden.
🌇 Khirbet Qeiyafa
- Im Elah-Tal gelegen, ist Khirbet Qeiyafa eine der bedeutendsten archäologischen Stätten, die mit dem frühen Juda in Verbindung gebracht werden. Ausgrabungen haben eine befestigte Stadt mit Kasemattenmauern, einem Stadttor und einem großen öffentlichen Gebäude freigelegt, die alle auf das frühe 10. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. Die strategische Lage und die architektonischen Merkmale des Ortes deuten darauf hin, dass er während der Herrschaft von König David als Militärposten oder Verwaltungszentrum diente.
🌇 Khirbet al-Ra'i
- In der Nähe von Khirbet Qeiyafa gelegen, bietet Khirbet al-Ra'i zusätzliche Einblicke in die frühe Gesellschaft Judas. Funde von Keramik und Inschriften an diesem Ort stimmen mit der materiellen Kultur der Zeit überein und stützen die Vorstellung einer sich entwickelnden judäischen Identität, die sich von den benachbarten Kulturen unterschied.
🌇 Lachisch
- Der Ort Lachisch, der in biblischen Texten erwähnt wird, hat Beweise für Befestigungen und Verwaltungsgebäude aus dem späten 10. Jahrhundert v. Chr. geliefert. Diese Funde bestätigen den biblischen Bericht über die Befestigungsmaßnahmen von König Rehabeam und die Ausdehnung des judäischen Territoriums in dieser Zeit.
Um jedoch vollkommen fair zu sein, sollte erwähnt werden, dass die Tel-Dan-Stele, eine aramäische Inschrift aus dem 9. Jahrhundert v. Chr., die Formulierung „Haus Davids“ enthält. Sie stellt den frühesten bekannten außerbiblischen Hinweis auf König David dar. Solche Inschriften sind entscheidend, um den historischen Kontext zu verstehen und die Existenz der in den biblischen Erzählungen erwähnten Schlüsselfiguren zu bestätigen.
Die Siedlungen und die Struktur der frühen Israeliten
Die frühe israelitische Gesellschaft war vorwiegend agrarisch geprägt und um erweiterte Familienverbände organisiert. Archäologische Funde zeigen, dass die Israeliten in Kernfamilien lebten, die oft in kleinen Dörfern zusammengefasst waren. Diese Häuser wurden typischerweise aus Lehmziegeln und Stein gebaut, verfügten über mehrere Räume und manchmal über ein zweites Stockwerk. Der Grundriss umfasste häufig einen Hof für Haustiere, was auf eine Subsistenzwirtschaft hinweist, die auf Landwirtschaft und Viehzucht basierte. Die Dörfer befanden sich im zentralen Hügelland, einer Region, die weniger von benachbarten urbanen Zentren beeinflusst war, was zur Entwicklung einer eigenständigen israelitischen Identität beitrug.
Während der Zeit der biblischen Richter besaß die israelitische Gesellschaft keine zentrale Monarchie, sondern war in Stämme organisiert, die von Richtern geführt wurden. Diese Führer waren oft charismatische Persönlichkeiten, die in Krisenzeiten auftraten, um die Israeliten von Unterdrückung zu befreien. Im Laufe der Zeit führte der Wunsch nach einer zentralen Führung zur Errichtung der Monarchie, beginnend mit König Saul. Die Aufgabe des Königs bestand darin, die Stämme zu vereinen, militärische Feldzüge zu leiten und eine zentrale Verwaltung aufzubauen.
Hatten sie in dieser Zeit ein gemeinschaftliches Messsystem? Ja, das hatten sie. Wir werden die Ursprünge dieses Systems später nachverfolgen; vorerst setzen wir die Beschreibung des soziokulturellen Hintergrunds fort. Im nächsten Abschnitt, der ihrer Schrifttradition gewidmet ist, beginnen wir, das Hauptobjekt unseres Interesses zu verfolgen.
Spekulationen über den Ursprung der hebräischen Sprache – aber nicht nur Spekulationen...
Zunächst werfen wir einen Blick auf die Belege, die den Kontext der Diskussion liefern:
- Ostrakon von Khirbet Qeiyafa (ca. 10. Jahrhundert v. Chr.): eine Tonscherbe mit fünf Zeilen Text, die möglicherweise eine frühe Form des Hebräischen widerspiegelt. Ihre genaue sprachliche Klassifizierung ist noch umstritten.
- Gezer-Kalender (ca. 10. Jahrhundert v. Chr.): eine Kalksteintafel, die landwirtschaftliche Tätigkeiten auflistet und Einblicke in das saisonale Leben der Israeliten bietet.
- Tel-Zayit-Abecedarium (ca. 10. Jahrhundert v. Chr.): ein Kalksteinblock mit einem vollständigen phönizischen Alphabet, der eine wichtige Etappe in der Entwicklung der alphabetischen Schrift markiert.
- Siloah-Inschrift (ca. 8. Jahrhundert v. Chr.): eine hebräische Inschrift, die im Siloah-Tunnel in Jerusalem gefunden wurde und den Bau des Tunnels unter König Hiskia dokumentiert.
- Ketef-Hinnom-Rollen (ca. 7. Jahrhundert v. Chr.): silberne Amulette mit Abschnitten des Priestersegens, die zu den ältesten bekannten biblischen Texten gehören.
Die oben genannten Artefakte zeigen, dass sich die hebräische Schrift aus dem phönizischen Alphabet entwickelte, das wiederum vom proto-kanaanäischen Alphabet abstammt.
Die Ursprünge der Hebräer sind komplex und facettenreich, mit mehreren Theorien über ihr Entstehen:
- Indigene Entwicklung: Einige Forscher vermuten, dass die Hebräer aus dem zentralen Hügelland Kanaans stammten und allmählich durch kulturelle und religiöse Praktiken eine eigenständige Identität bildeten.
- Kanaanäische Kontinuität: Genetische Studien zeigen, dass die modernen jüdischen und arabischen Bevölkerungen der Region eine bedeutende Abstammung von den alten Kanaanäern teilen, was auf Kontinuität und Assimilation im Laufe der Zeit hinweist.
- Exodus-Tradition: Der biblische Bericht über den Exodus beschreibt die Wanderung der Hebräer von Ägypten nach Kanaan. Obwohl archäologische Belege für dieses Ereignis begrenzt sind, bleibt es ein zentraler Bestandteil der hebräischen Identität und Geschichte.
❗ Metrologie und Messsysteme entwickelten sich stets parallel zu den Schriftsystemen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Israeliten eine numerische Struktur auf der Basis des Dezimalsystems verwendeten, ähnlich wie andere Kulturen des Alten Vorderen Orients. Dieses System wurde in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens genutzt, darunter Handel, Landwirtschaft und religiöse Praktiken. Inschriften aus dieser Zeit, wie die in Tel Arad gefundenen, zeigen, dass die Israeliten ein ausgeprägtes Verständnis von Zeit und numerischer Organisation hatten, wie Hinweise auf Monate und Tage in ihren Aufzeichnungen belegen.
Hier fand der Autor einen passenden Ort, um die Könige des alten israelitischen Staates aufzulisten und die Sektion mit dessen Maßsystem abzuschließen...
Die Könige des Königreichs Israel — Das Haus Davids (formell)
Ein kurzer Bericht über die Vertreter der Krone, präsentiert als chronologischer Überblick über die Könige des Königreichs Juda von seiner Gründung im 10. Jahrhundert v. Chr. bis zur babylonischen Eroberung im Jahr 586 v. Chr. Diese Zeitleiste enthält die Dauer der Regierungszeit jedes Königs, ihren Charakter, wie er in biblischen Erzählungen dargestellt wird, und die bemerkenswerten Ereignisse während ihrer Herrschaft.
- 1.👑 Rehabeam (ca. 931–913 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 17 Jahre, Charakter: gilt allgemein als «schlechter» König, Wichtige Ereignisse: seine strenge Politik führte zur Teilung des vereinten Königreichs; die nördlichen Stämme rebellierten und gründeten das Königreich Israel.
- 2.👑 Abija (Abijam) (ca. 913–911 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 3 Jahre, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: kämpfte gegen Jerobeam von Israel; seine Herrschaft war von anhaltenden Konflikten mit dem Nordreich geprägt.
- 3.👑 Asa (ca. 911–870 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 41 Jahre, Charakter: «gut», Wichtige Ereignisse: führte religiöse Reformen ein, entfernte Götzen und suchte Bündnisse zur Stärkung Judas.
- 4.👑 Joschafat (ca. 870–848 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 25 Jahre, Charakter: «gut», Wichtige Ereignisse: stärkte Judas Verteidigung, förderte religiöse Bildung und schloss Bündnisse mit Israel.
- 5.👑 Joram (ca. 848–841 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 8 Jahre, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: heiratete Atalja, die Tochter Ahabs von Israel; seine Herrschaft war von inneren Unruhen und äußeren Bedrohungen geprägt.
- 6.👑 Ahasja (ca. 841 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 1 Jahr, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: verbündete sich mit König Joram von Israel; wurde von Jehu während seines Putsches in Israel getötet.
- 7.👑 Atalja (Königin) (ca. 841–835 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 6 Jahre, Charakter: als «schlechte» Herrscherin bezeichnet, Wichtige Ereignisse: usurpierte den Thron nach dem Tod ihres Sohnes Ahasja; wurde vom Priester Jojada gestürzt.
- 8.👑 Joasch (Jehoasch) (ca. 835–796 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 40 Jahre, Charakter: zunächst «gut», Wichtige Ereignisse: restaurierte den Tempel; wandte sich später dem Götzendienst zu und wurde von seinen Dienern ermordet.
- 9.👑 Amazja (ca. 796–767 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 29 Jahre, Charakter: gemischt – anfänglich «gut», später «schlecht», Wichtige Ereignisse: besiegte Edom; wandte sich später dem Götzendienst zu und wurde ermordet.
- 10.👑 Usija (Asarja) (ca. 792–740 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 52 Jahre, Charakter: «gut», Wichtige Ereignisse: erweiterte Judas Gebiet; seine letzten Jahre waren von Hochmut und Strafe geprägt.
- 11.👑 Jotam (ca. 750–735 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 16 Jahre, Charakter: «gut», Wichtige Ereignisse: stärkte Judas Verteidigung; seine Herrschaft wurde vom Wirken seines Vaters Usija überschattet.
- 12.👑 Ahas (ca. 735–715 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 20 Jahre, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: führte Götzendienst ein; suchte assyrische Hilfe, wodurch Juda ein Vasallenstaat wurde.
- 13.👑 Hiskia (ca. 715–686 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 29 Jahre, Charakter: «gut», Wichtige Ereignisse: führte religiöse Reformen durch; widerstand erfolgreich der assyrischen Belagerung Jerusalems.
- 14.👑 Manasse (ca. 687–642 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 55 Jahre, Charakter: zunächst «schlecht», später reumütig, Wichtige Ereignisse: machte die Reformen seines Vaters rückgängig; suchte später Reue und versuchte neue Reformen.
- 15.👑 Amon (ca. 642–640 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 2 Jahre, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: setzte den Götzendienst fort; wurde von seinen eigenen Dienern ermordet.
- 16.👑 Josia (ca. 640–609 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 31 Jahre, Charakter: «gut», Wichtige Ereignisse: führte bedeutende religiöse Reformen durch; fiel in der Schlacht gegen Pharao Necho II.
- 17.👑 Joahas (Schallum) (ca. 609 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 3 Monate, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: wurde von Pharao Necho II. abgesetzt und nach Ägypten gebracht.
- 18.👑 Jojakim (ca. 609–598 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 11 Jahre, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: zunächst Vasall Ägyptens, später unterworfen von Babylon; hatte mit inneren Unruhen zu kämpfen.
- 19.👑 Jojachin (Jekonja) (ca. 598–597 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 3 Monate, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: während der Belagerung durch Nebukadnezar nach Babylon deportiert.
- 20.👑 Zedekia (ca. 597–586 v. Chr.):
- - Regierungszeit: 11 Jahre, Charakter: «schlecht», Wichtige Ereignisse: rebellierte gegen Babylon; Jerusalem wurde belagert und zerstört; er wurde gefangen genommen und nach Babylon gebracht.
- Und hier können wir die Geschichte der israelitischen Krone abschließen, aber…
Die Wiederherstellung der Herrschaft über das Königreich Israel
Nach Zedekia: Babylonisches Exil und Persische Zeit
- 586–538 v. Chr.: Juda hörte auf, als Königreich zu existieren. Die Region wurde eine babylonische Provinz, und ein großer Teil der Elite wurde ins Exil geführt (Babylonische Gefangenschaft).
- 538 v. Chr.: König Kyros der Große von Persien eroberte Babylon und erlaubte den Exilierten die Rückkehr. Dies markiert den Beginn der Zeit des Zweiten Tempels.
- Keine einheimische Monarchie: Nach der Rückkehr wurde kein davidischer König wieder eingesetzt. Die Verwaltung lag in den Händen von: von den Persern eingesetzten Statthaltern (z. B. Serubbabel als Statthalter), Hohenpriestern (mit religiöser und teilweiser ziviler Autorität) sowie der lokalen Elite: die zurückgekehrten Judäer (Serubbabel, Josua der Hohepriester und andere) bildeten eine herrschende Oberschicht unter persischer Aufsicht. Dieses System setzte sich unter hellenistischer und später römischer Herrschaft fort.
Die spätere Geschichte zeigt allmählich den Verfall der sozialen Strukturen und infolgedessen den unvermeidlichen Zusammenbruch des Staates als solchen:
Römische Zeit (ab 63 v. Chr.)
- Klientelkönige: Rom führte lokale Könige wieder ein, doch diese waren von Rom ernannte Vertreter, keine souveränen Herrscher. Die Hasmonäer-Dynastie wurde zunächst ein Klientelkönigtum.
- Herodes der Große (37–4 v. Chr.) regierte als von Rom eingesetzter König. Seine Nachfolger herrschten über geteilte Klientelgebiete.
- Keine Wiederherstellung der davidischen Souveränität: Die Monarchie unter Rom war im Wesentlichen symbolisch und administrativ, während die tatsächliche Macht bei Rom lag.
Die Maßeinheiten und ihr historischer Wert
📏 Längen- und Entfernungseinheiten
- Elle (Amah):
Archäologische Belege: Die Siloah-Inschrift, datiert auf das 8. Jahrhundert v. Chr., erwähnt eine Länge von 1.200 Ellen für den Tunnel Hiskias. Die tatsächliche Länge des Tunnels beträgt etwa 547 Meter, was auf eine Elle von etwa 45,75 cm schließen lässt.
- Handbreite (Tefach) und Finger (Etzba):
Archäologische Belege: Obwohl direkte archäologische Beweise für diese Einheiten begrenzt sind, wird ihre Verwendung aus biblischen Texten abgeleitet. Zum Beispiel werden die Maße des Heiligtums und seiner Geräte im Buch Exodus unter Verwendung dieser Einheiten beschrieben.
⚖️ Gewichtseinheiten
- Schekel:
Archäologische Belege: Ein Stein-Gewicht mit der Inschrift „beka“ wurde in der Nähe der Westmauer in Jerusalem entdeckt. Dieses Gewicht steht im Zusammenhang mit der biblischen Halbschekel-Steuer.
- Mine:
Archäologische Belege: Das Gewichtssystem des antiken Juda wurde vom babylonischen System beeinflusst, in dem die Mine eine Standardeinheit war. Archäologische Funde, wie Gewichte und Inschriften, zeigen die Verwendung der Mine im Handel und bei Tempelopfern.
- Talent:
Archäologische Belege: Das Talent, eine große Gewichtseinheit, wird beim Bau des Heiligtums (Exodus 38:24) erwähnt. Archäologische Funde, einschließlich Inschriften und Gewichte, bestätigen seine Verwendung bei großangelegten Transaktionen und Opfergaben.
🧊 Volumeneinheiten
- Epha und Bath:
Archäologische Belege: Inschriften aus Fundorten wie Tell Qasileh und anderen judäischen Städten zeigen Markierungen für das Epha und das Bath. Diese Einheiten wurden für die Messung von Getreide bzw. Flüssigkeiten verwendet.
- Seah, Hin, Omer:
Archäologische Belege: Diese kleineren Volumeneinheiten werden in biblischen Texten erwähnt und gelten als in der alltäglichen Lebenspraxis verwendet, um Getreide und Flüssigkeiten zu messen. Direkte archäologische Beweise sind begrenzt, werden jedoch durch Textquellen gestützt.
| Einheit | Archäologischer Beleg | Geschätzte Länge | Modernes Äquivalent |
|---|---|---|---|
| Elle (Amah) | Siloah-Tunnel-Inschrift (~8. Jh. v. Chr.), judäische Bauüberreste | ~0,457 m | 1 Elle ≈ 0,457 m |
| Handbreite (Tefach) | Abgeleitet aus der Elle (Maße des Heiligtums) | ~0,114 m | 1 Handbreite ≈ 0,114 m |
| Finger (Etzba) | Abgeleitet aus der Handbreite | ~0,019 m | 1 Finger ≈ 1/6 Handbreite ≈ 0,019 m |
| Meile (Mil) | Persisch beeinflusste Einheiten, verwendet in der späten judäischen Zeit | ~1.609 m | 1 biblische Meile ≈ 1,609 km |
| Einheit | Archäologischer Beleg | Geschätztes Gewicht | Modernes Äquivalent |
|---|---|---|---|
| Gerah | Steingewicht, in Jerusalem gefunden | ~0,57 g | 1 Gerah ≈ 0,57 g |
| Schekel | Tempelsteuer-Gewichte, Zeit des Ersten Tempels | ~11,4 g | 1 Schekel ≈ 11,4 g |
| Beka | Halb-Schekel-Steingewicht | ~5,7 g | 1 Beka ≈ 5,7 g |
| Mine (Maneh) | Babylonisch beeinflusste Gewichte und Inschriften | ~574 g | 1 Mine ≈ 574 g |
| Talent (Kikkar) | Große Tempel- oder Schatzhausgewichte | ~34,4 kg | 1 Talent ≈ 34,4 kg |
| Einheit | Archäologischer Beleg | Geschätztes Volumen | Modernes Äquivalent |
|---|---|---|---|
| Log | Tempelgefäße, rituelle Maße | ~0,3 L | 1 Log ≈ 0,3 L |
| Hin | Inschriften an judäischen Fundorten | ~3,7 L | 1 Hin ≈ 3,7 L |
| Bath | Tempelgefäße (Salomos Tempel) | ~22 L | 1 Bath ≈ 22 L |
| Seah | Abgeleitet vom Epha | ~7,3 L | 1 Seah ≈ 7,3 L |
| Epha | Lagerkrüge, Getreidemaße | ~22 L | 1 Epha ≈ 22 L |
| Omer | Manna-Portion, Keramikinschriften | ~2,3 L | 1 Omer ≈ 2,3 L |
Die Quellen basieren auf archäologischen Funden: Messungen des Siloah-Tunnels, Gewichte aus der Zeit des Ersten Tempels, Vorratsgefäße und Inschriften aus Jerusalem, Lachisch, Tel Arad und verwandten judäischen Fundorten. Diese Maße stellen Durchschnittswerte dar, da die genauen Standards im Laufe der Zeit leicht variierten. Flächeneinheiten werden aus landwirtschaftlichen Praktiken abgeleitet (z. B. das Epha Getreide pro Feld).
Wie Sie vielleicht bemerkt haben, haben wir die kulturelle Ebene durchquert und das Thema erreicht, das uns beschäftigte. Doch unsere Reise durch die Kulturen und ihre Messsysteme hat noch nicht einmal den Äquator der Erzählung überschritten. Also gönnen wir uns nun eine Kaffeepause — und treffen uns wieder im assyrischen Königreich, wo wir erklären werden, warum diese Kultur von den Autoren ausgewählt wurde.
Dieser Artikel ist Teil einer Langlese-Publikation. [Zur vollständigen Version →]
Hier kehren wir zurück zu einer bereits behandelten Kultur, aber aus einem anderen Blickwinkel...